Anfang November besuchten wir Rom zum zweiten Mal. Mein Freund Alfons hatte uns dazu animiert und eingeladen.
Am Sonntag, 31. Oktober, kurz nach 21 Uhr verließen wir München mit dem Zug. Das Abteil im Liegewagen teilten Christl und ich noch mit vier anderen Fahrgästen, einer Mutter mit ihrer halbwüchsigen Tochter - aus Sulzbach-Rosenberg, wie sich später herausstellte - und einem jungen Paar. Die Liegeflächen waren schon heruntergeklappt, so dass wir uns gleich in die Horizontale begeben mussten. Laut Fahrkarten hatten wir zwar die beiden obersten Plätze, nahmen dann aber doch die mittleren Plätze, da das Mädchen gerne ganz oben liegen wollte.
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Montag, erster Tag:
Um 9 Uhr kamen wir wie geplant im Bahnhof Termini in Rom an. Es regnete. Als erstes besorgten wir wir uns eine Wochenkarte zu 15 Euro für den römischen Verkehrsverbund und einen Stadtplan mit den Linien aller Verkehrsmittel. Mit der Metro Linie A fuhren wir Richtung Battistini bis zur Haltestelle Valle Aurelia und stiegen dann in den Bus der Linie 33 um. Die Haltestelle des Busses zu finden war nicht ganz einfach, unsere Italienischkenntnisse waren stark gefordert. Der Bus brachte uns bis zur Haltestelle Via Leone XIII an der Piazza Pio XI, die letzten 200 - 300 m zu unserem Hotel in der Via Leone Dehon legten wir zu Fuß zurück. Gegen 11 Uhr waren wir da. Vereinbart war, dass unsere Appartements um 16 Uhr zur Verfügung stehen sollten. Alfons, Anne und Doris hatten Glück: nach kurzer Wartezeit stand ihr Appartement bereit. Christl und ich warteten etwa zwei Stunden, dann konnten auch wir vorzeitig einziehen. Anders als unsere Reisegefährten hatten wir nach dem Auspacken keine Lust mehr, gleich wieder zur ersten Besichtigungstour aufzubrechen. Dafür suchten wir am Abend das Restaurant des Hotels auf, wo wir das menù dello chef - pesce genossen. Danach waren wir bettreif.
Dienstag, zweiter Tag:
Wir hatten beschlossen, Rom von zentraler Stelle aus zu erkunden und ließen uns vom Bus zur Piazza Venezia bringen, wo sich das Monumento Nazionale befindet, das sich zumindest als Aussichtsplattform sehr gut eignet. Insbesondere in Richtung Osten hat man einen sehr guten Einblick in die Kaiserforen. Vom Kapitolshügel nebenan sieht man auch gut über das Forum Romanum, so dass wir beschlossen, das Eintrittsgeld dafür zu sparen. Stattdessen gingen wir in nordwestlicher Richtung vorbei an der Jesuitenkirche Il Gesù zum Pantheon und besuchten dort in der Nähe das berühmte Caffè Tazza d'Oro. Weiter ging es nach Westen quer über die Piazza Navona zur Via di Tor Millina, wo wir der KAV Capitolina, einer Studentenverbindung, die zum deutschen CV gehört, einen kurzen Besuch abstatteten. Wir wurden dort sehr freundlich aufgenommen. Nur wenige Meter weiter nördlich befindet sich S. Maria dell' Anima, die Kirche der deutschen Gemeinde in Rom. Von dort gingen wir wieder ostwärts über das Nordende der Piazza Navona auf engen Gassen in Richtung zur Via del Corso. Nach einigen hundert Metern auf dieser Haupteinkaufsstrasse bogen wir nach rechts ab und erreichten die Piazza di Spagna, wo wir die berühmte Scalinata di Spagna hinaufstiegen. Von oben erreichten wir über einen Aufzug und einen langen Tunnel die Metrostation Spagna. Metro A und Bus 33 brachten uns nach Hause.
Mittwoch, dritter Tag
Wir starteten unseren Rundgang an der Piazza Paola, der Endstation unseres Busses der linea xx. Gleich nebenan beginnt die Via Giulia, eine der ersten Renaissance-Strassen, schnurgerade und ca. 1km lang. Wir bogen aber nach einem guten Drittel nach links ab, um zur Piazza Campo de' Fiori zu gelangen.
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Donnerstag, vierter Tag
Der Höhepunkt des Tages im wörtlichen Sinne war die Besteigung der Kuppel des Petersdoms. Zuvor besuchten wir noch den Campo Santo Teutonico, den deutschen Friedhof. Der Aufstieg in die Kuppel war schon etwas anstrengend, wir wurden aber auch mit einer unvergleichlichen Aussicht bei herrlichem Wetter belohnt. Rast machten wir dann eine Etage tiefer, am Fuße der Kuppel auf dem Dach des Doms, bevor wir schließlich den Dom selbst besuchten. Leider war der Raum hinter dem Altarbaldachin abgesperrt, dafür konnten wir aber, wenn auch etwas entfernt, eine lateinische Messe miterleben, die der Papst selbst zelebrierte.
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